Bin hier ein bisschen ins Hintertreffen mit den Alt Worship Beschreibungen geraten und möchte hier doch zumindest zur Archivierung die groben Ideen bzw. die Texte und Meditationen vom Mai verewigen. In Anknüpfung an unsere letzen Abend zum Thema "Biographie" ging es diesmal um unsere Lebensentwürfe und Träume die Gott in uns legt und die sich durch unsere eigenen - und die Ansprüche Anderer langsam soweit verfremden bis wir sie kaum noch erkennen. Anhand der Geschichte von Johannes dem Täufer, der im Gefängnis durch seine Jünger Jesus fragen lässt: "Bist DU es Herr, oder sollen wir auf jemand anderes warten?", waren die Besucher aufgefordert Gott in ihren in die Jahre gekommenen Lebensträumen und Visionen neu zu suchen. Da wir es schwer fanden das Thema das Bild des Gefängnisses zu adaptieren benutzen wir das Bild des Wartezimmers. Die Lutherkirche war belegt, deshalb fand der Gottesdienst zum ersten Mal im angrenzenden Luthersaal statt. Dort setzen wir das Grundkonzept ziemlich szenisch um in dem wir den Raum komplett leer räumten und in der Mitte mit Stühlen und Neonlicht ein Wartezimmer aufbauten. Von diesem "Warzezimmer" aus führten Linien aus hellem Klebeband zu im Raum verteilten Fußmatten die als Startpunkte für die Reise der Besucher gedacht waren. Zusätzlich führte zu jeder Fußmatte vom "Wartezimmer" aus ein dickes, störrisches Stück Draht. Eine Wand wurde mit hübschen Bildern von wartenden Menschen an Bushaltestellen und Bahnhöfen bespielt. Nach einer kurzen Begrüßung folgte ein hübscher Text zum Ankommen von Sarah der sich mit "Schuhen" auseinandersetzen und die Anwesenden am Ende aufforderte diese auszuziehen um so den Alltag symbolisch hinter sich zu lassen und sich auf Gott einzulassen. Danach gab es eine kurze und freie Hinführung zum Thema, anschließend waren die Besucher aufgefordert sich ihre Lebensträume und Wünsche ins Gedächtnis zu rufen und nachzuvollziehen wie sie über die Jahre in ihr "persönliches Wartezimmer" gelangt waren. Dabei symbolisierte das Klebeband auf dem Boden die Ideallebenslinie (Gottes Idee), während man eingeladen war die Ansprüche von sich selbst und die Anderer in Stichworten in den Draht zu biegen. Da die Drähte in der Mitte des Wartezimmers befestigt waren näherte man sich so automatisch langsam dorhin. Durch die Steifheit der Drähte bildeten sich außerdem langsam aus den gebogenen Worten die "Wände" des Zimmers. Nach einiger Zeit las ich dann eine Meditation, die das Ankommen als Resignation beschrieb. Im Wartezimmer selber war man eingeladen mit den Anderen "Wartenden" über das Thema zu reflektieren. Ein paar ausgelegte Fragen halfen dabei. Zusätzlich war man eingeladen ein an das Abendmahl erinnerndes "Gefängnismahl" (Wasser und Brot) zu sich zu nehmen und sich frei oder mit Hilfe eines ausgelegten Gebetes zu segnen. Nachdem einige Zeit vergangen war las ich dann eine Meditation, als Gottes Antwort auf unsere Frage an ihn ob er der Ursprung unserer Lebensträume ist (... bist du es Herr?). Im Anschluss konnten die Besucher das Wartezimmer mit einem gedruckten Segensgebet verlassen und zurück auf ihre Fußmatten gehen und es dort still beten. In einer Papierlasche auf dem Segenszettel waren dann jeweils zwei kleine rote Pfeile aus Gewebeband versteckt die man sich nach dem Beten in die Schuhe kleben konnte. Sie sollten die Besucher an den Abend erinnern und ihm Gottes Beistand beim Suchen des persönlichen Lebensweges verdeutlichen.
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